Abschied mit einem Lächeln

TISCHTENNIS-OBERLIGA: TTSV wahrt sich Chance auf Vizemeisterschaft

VON EIKE J. HORSTMANN

Schloß Holte-Stukenbrock. Einen Nackenschlag mussten die Tischtennis-Herren des TTSV Schloß Holte-Sende am Wochenende hinnehmen, danach herrschte trotz des anstehenden Abschieds aus der Oberliga Feierstimmung. Mit einem 5:9 in Bönen und einem 9:5 daheim gegen den TTC DJK Lendringsen beenden die Mannen um Kapitän Uli Watermann eine überragende Saison.

Den dritten Platz haben die Holter durch den Sieg gegen Lendringsen sicher, die erste Pleite der Rückrunde in Bönen vermasselte allerdings vorerst das Sahnehäubchen der Vizemeisterschaft. Denn jetzt muss der TTSV darauf hoffen, dass der TTC Rahden gegen Holzwickede zumindest einen Punkt liegen lässt. „Das ist allerdings mehr als unwahrscheinlich“, sagt TTSV-Sprecher Wilfried Teders: „Doch auch der Bronzerang ist die beste Platzierung der Vereinsgeschichte.“

Zu Beginn der Partie in Bönen hatte es allerdings noch nach dem großen Wurf ausgesehen. Die Holter gingen durch Siege von Marcin Kubiak/Rastsislaw Zhadzko und Gero Seeling/Uli Watermann mit 2:1 in Front, gerieten dann aber in den Einzeln auf die Verliererstraße. Nur Kubiak, der seinen Gegner Sascha Kaiser mit 11:3, 11:0 und 11:0 deklassierte und auch sein zweites Einzel mit 3:0 gewann, punktete. Der geschenkte Punkt an Zhadzko, dessen zweiter Gegner nicht angetreten war, fiel nicht mehr ins Gewicht. Da aber auch der Konkurrent um Platz 3, der TTC DJK Lendringsen, gegen Metelen gepatzt hatte, wurde das Spiel am Sonntag in der Pollhanshalle zum Duell um Bronze. Erneut gingen die Holter in den Doppeln mit 2:1 in Führung, Kubiak und Zhadzko bauten den Vorsprung auf 4:1 aus. Martens zog mit einem 3:1-Erfolg nach, ehe Seeling und Watermann den TTC noch einmal auf 3:5 herankommen ließen. Baiturin brachte die Gastgeber aber zurück auf Kurs, Marcin Kubiak polierte in seinem letzten Spiel für den TTSV seine Bilanz auf beeindruckende 41:3 aus. Zhadzko sicherte mit seinem Fünf-Satz-Erfolg das Unentschieden. Den vorerst letzten Punkt der Oberliga-Zeit des TTSV landete Routinier Uli Watermann mit seinem ersten Einzelpunkt des Wochenendes.

Die Bronze-Medaille war gesichert, die zahlreichen Zuschauer applaudierten der erfolgreichen Mannschaft. Geschäftsführer Martin Aßmann bedankte sich bei den Spielern für die hervorragende Leistung und verabschiedete drei Aktive, die den freiwilligen Gang in die Verbandsliga nicht mitgehen werden. Alexej Martens beginnt ein Studium in Dortmund, Radij Baiturin zieht es nach Hannover. Marcin Kubiak ist noch auf der Suche nach einem neuen Verein. „Mit seiner Stärke wird es sicher ein Regionalligist sein“, sagt Teders überzeugt. Im Anschluss feierten die Sportler zusammen mit ihren Vereinskameraden und den Zuschauern einen gemütlichen Saisonausklang, bei dem auch die Zukunft des TTSV diskutiert wurde.

Die nimmt nach dem Rückzug so langsam Formen an. Den drei Abgängen stehen zwei Zusagen von Zhadzko und Seeling gegenüber, die weiterhin im Dienste der Holter stehen werden. Uli Watermann bat sich noch etwas Bedenkzeit aus. Fest steht hingegen ein weiterer Neuzugang: Neben dem 21-jährigen Carlos Krieft vom FC Stukenbrock (die NW berichtete), der voraussichtlich die Reserve verstärken wird, begrüßt TTSV-Chef Christoph Aßmann den gleichaltrigen Tim Schlepphege vom Landesliga-Absteiger TV Geseke in den Reihen der Holter Verbandsliga-Truppe. Schlepphege spielte in Geseke im mittleren Paarkeuz und weist dank einer starken Rückrunde eine positive Bilanz auf.

Zum Abschied Historisches geleistet

Tischtennis: Vorbereitungen des TTSV Schloß Holte-Sende für die Verbandsliga laufen

Schloß Holte-Stukenbrock (WB/jen). Durch die erste Rückrundenniederlage vergab Tischtennis-Oberligist TTSV Schloß Holte-Sende am letzten Meisterschaftswochenende die Chance auf Platz zwei. Rang drei bedeutet aber dennoch den größten Erfolg der Vereinsgeschichte. Ab September folgt der Neuanfang in der Verbandsliga.

Zwei Spiele bestritten die Holter Herren: Samstag verlor man beim TTF Bönen II mit 5:9, Sonntagmittag gab es einen 9:5-Sieg gegen TTC Lendringsen.
In Bönen hatte es gut begonnen. Mit 2:1 startete der TTSV in den Doppeln durch Siege von Marcin Kubiak/Rastsislaw Zhadzko und Gero Seeling/Uli Watermann. Und vielleicht wäre der Nachmittag anders verlaufen, wenn Zhadzko im ersten Einzel gegen Heiko Raatz den Entscheidungssatz nicht mit 9:11 verloren hätte. Denn Kubiak hatte im ersten Satz wenig Probleme mitÊ Kaiser, der sich dann allerdings verletzte und vorzeitig Duschen konnte. So blieben die Hausherren mit 2:3 dran und waren im Anschluss die kämpferisch stärkere Mannschaft.

Durch unverhoffte Schützenhilfe aus Metelen liefen der TTSV und Lendringsen am Sonntag mit dem gleichen Punktestand auf und duellierten sich um den dritten Rang. Das letzte Oberligaspiel des TTSV fand vor einer gut besuchten Zuschauerkulisse statt
Fast hätte es einen Traumstart von 3:0 in den Doppeln gegeben. Den klaren Siegen vonÊKubiak/Zhadzko und Seeling/Watermann stand aber letztlich die knappe Fünf-Satz Niederlage vonÊMartens/Baiturin gegenüber.

Das stärkste obere Paarkreuz der Oberliga baute mit einem Doppelpack die Führung schnell auf 4:1 aus. Weder Kubiak noch Zhadzko hatten dabei große Probleme. Martens gab im Anschluss seinen ersten Satz gegen Marek Potocki ab, um ihm dann eine Lektion zu erteilen. Im vierten Satz gab es mit 11:0 für seinen Kontrahenten sogar die Höchststrafe. Durch Niederlagen des an diesem Wochenende glücklos spielenden Seeling und des Kapitäns Watermann, kam der TTC noch einmal auf 3:5Ê heran. Baiturin sorgte aber wieder mit einer guten Vorstellung gegen Daniel Lübke für einen beruhigenden Vorsprung, bevor sich die Zuschauer ein letztes Mal an dem Spiel von Kubiak erfreuen konnten. Der mit Abstand beste Spieler der Oberliga ließ auch bei seinem letzten Auftritt im TTSV-Dress gegen Kautz nichts anbrennen und baute seine Bilanz auf eine beeindruckende Serie von 41:3 aus.

Den achten Punkt steuerte Zhadzko mit seinem Fünf-Satz-Erfolg über Lübke bei und erhöhte seine Einzelbilanz auf 28:13. Jetzt stellte sich die Frage, wer beim Stand von 8:3 den Siegpunkt unter die beste Oberligasaison setzen würde. Martens und Seeling verpassten diese Möglichkeit mit klaren Niederlagen. Und auch bei den Begegnungen Watermann gegen Lübke und Baiturin gegen Daniel Brosig stand nach jeweils vier Sätzen noch kein Erfolg der Holter fest. Dann aber erlöste Baiturin mit einem klaren 11:4 im Fünften die Zuschauer. Mit dem sicheren Gefühl des Sieges zelebrierte »Teamchef Uli« im Anschluss seinen Entscheidungssatz und setzte mit dem 11:5 den Schlussstrich unter die Oberligasaison.

Im Anschluss bedankte sich Geschäftsführer Martin Aßmann bei seinen Spielern für die erfolgreiche Saison und verabschiedete Kubiak, Martens und Baiturin. Martens beginnt ein Studium in Dortmund, Baiturin zieht es nach Hannover. Kubiak ist noch auf der Suche nach einem neuen Verein.

Für den TTSV beginnen nach dem freiwilligen Rückzug aus der Oberliga nun die Planungen für die Verbandsliga mit den Führungsspielern Zhadzko und Seeling. Ob Mannschaftsführer Uli Watermann mit an Bord ist, ist noch unklar. Neu beim TTSV ist Tim Schlepphege (21) vom Landesliga-Absteiger TV Geseke.

Westfalenblatt - Artikel vom 23.04.2008